Bohrer, Markus                                        (Rabbiner)

* 7.9.1895 Ansbach

V: Kaufmann

abs. 1916

 

(JB WG)

 

 

1922 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Freiburg i. B.: Die Juden im Hochstift Würzburg im 16. und am Beginne des 17. Jahrhunderts. o. O., o. J.

 

(DNB)

 

 

(Dr.) Markus Mordechai Bohrer, Rabbiner, geboren am 9.5.1906 in Ansbach. Eltern: Majer (Max) Bohrer (* 31.12.1864 Glogau, + 11.1.1914 Crailsheim) und Marie, geb. Leistyna (* 13.10.1873 Zolynia /Galizien, + 24.7.1939 München). Markus Mordechai Bohrer studierte am Rabbiner-Seminar in Berlin und der Jeschiwa in Telsrai, Litauen. 1924/25 übernahm er die Leitung der Königsberger Talmud-Thora-Schule. 1927 wurde er zum Rabbiner in Gailingen-Randeck, Baden, berufen. Diese Stelle hatte er bis zu seinem tragischen Tod im KZ Dachau inne. In Zusammenhang mit dem Novemberprogrom wurde er mit anderen männlichen Juden aus Gailingen in das KZ Dachau eingeliefert. Am 30.12.1938 brach er während eines stundenlangen Appells zusammen und starb. Er wurde an der Seite seines Vaters und Bruders Joachim (* 1934) begraben. Seine vier weiteren Geschwister wurden Opfer der Shoa. Seiner Witwe Jenny, geb. Laks, gelang mit ihren sieben Kindern die Emigration nach Palästina.

 

(Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945. Bd. 1 München 2003, 179 ff.;

The Central Database of Shoah Victims' Names)