Gern, Arthur                                                       Rechtsanwalt

* 27.2.1884 Ludwigshafen                                  +

V: Bankprokurist i. München

abs. 1902

 

Söhne am WG: Ernst (1. 1926/27 - 3. 1928/29)

                              Helmut (1. 1927/28 - 4. 1930/31)

                             Günther (1.1929/30 - 2. 1930/31)

                           

(JB WG)

 

 

Artur Gern, geboren am 27.2.1884 in Ludwigshafen; verheiratet, 3 Söhne. Vater: Bankdirektor. Studium in München und Berlin; 1907 Dr, jur. an der Universität Erlangen. 1909 Staatsprüfung. 1910 Zulassung in München (- 30.11.1938). Dekorierter Frontoffizier. Praxisschwerpunkt: Grundbuchrecht. Am 10.11.1938 für ca. 4 Wochen im KZ Dachau. Am 20.11.1941 wurde er mit Ehefrau und 2 Söhnen ins Baltikum deportiert; ebenso eine Schwester; nur der älteste Sohn entkam. Tod am 25.11.1941 in Kowno /Litauen.

 

(Weber, Reinhard: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933. München 2006, S. 231 f.)

 

 

Dr. jur. Artur Gern, Rechtsanwalt, später Heimleiter, geboren am 27.2.1884 in Ludwigshafen. Eltern: Moritz Gern, Bankdirektor (* 29.6.1853 Georgensgmünd, + 2.12.1921 München), und Hedwig, geb. Neumark (* 2.11.1862 Nürnberg, + 22.6.1936 München). Verheiratet mit Elisabeth, geb. Ehrlich (* 29.12.1894 Kaiserslautern, + 25.11.1941 Kaunas); 3 Söhne.

 

Artur Gern studierte nach dem Humanistischen Gymnasium an den Universitäten München und Berlin Jura. Gemeinsam mit Thomas Stern betrieb er in der Reichenbachstraße 1/II eine Rechtsanwaltskanzlei mit Spezialisierung auf Grundbuchrecht. Im Ersten Weltkrieg diente er als Leutnant der Reserve. Anfang 1934 verlegte er seine Anwaltskanzlei in die Hartmannstraße 8/II.

 

Zusammen mit seiner Frau wurde er am 20.11.1941 nach Kaunus deportiert und dort am 25.11.1941 ermordet. Seine Söhne Günther (Karl Heinz) (* 14.11.1918 München) und Hellmuth (* 23.1.1917 München) wurden vermutlich von Paderborn aus deportiert und ebenfalls ermordet. Dem ältesten Sohn (* 6.2.1916 München) glückte 1935 die Emigration in die Schweiz.

 

(Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945. Bd. 1 München 2003, 410 f.)