Gotthelf, Jakob                                         (Advokat, Justizrat)

* 3.3.1825 Kleinerdlingen                         +

V: Vorsänger +

abs. 1846

 

(L 4, 36)

 

 

Bis 1866 Akzessist am Bezirksgericht München r. d. I., dann Advokat am Bezirksgerichts Aschaffenburg. Ab 1869 Advokat in München. Tod in München 1907.

 

(RegBl 1866, 1869; u.a.)

 

 

"München. Justizrat  Jakob Gotthelf, der Nestor der bayrischen Advokaten, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Gotthelf, in Klein-Nördlingen (= Kleinerdlingen geboren, hat sich politisch lebhaft betätigt. Er war der erste, der nach dem Kriege 1866 den Mut fand - es war in einer Münchener Volksversammlung – für den politischen Anschluss Bayerns an Preußen mit Entschiedenheit einzutreten. Er hat auch eine zeitlang den "Bayrischen Eilboten" redigiert, als dessen Redakteur er wegen Beleidigung des Bundestages vor das Schwurgericht gestellt, nach glänzender Selbstverteidigung aber freigesprochen wurde."

 

(Frankfurter Israelitisches Familienblatt v. 28. Juni 1907)

 

 

W:

 

Oeffentliche Verhandlung beim Schwurgerichtshof von Oberbayern zu München am 19. Dezember 1850 gegen den Redakteur Jakob Gotthelf wegen Mißbrauchs der Presse begangen durch Beleidigung der bayer. Staatsregierung resp. durch Angriffe auf den Bundestag zu Frankfurt a.M. München 1850

 

             Historisch-dogmatische Darstellung der rechtlichen Stellung der Juden in Bayern: die von der Juristenfacultät der Münchener Hochschule im Jahre 1849/50 gekrönte Preisschrift. München 1851

 

             Der erneuerte Bundestag und die Rechte des deutschen Volkes. München 1851

 

             Die Rechtsverhältnisse der Juden in Bayern auf Grundlage der neuesten bayerischen Gesetze. München 1852

 

             Schwurgerichte und Schöffengerichte: zwei Vorträge gehalten am 19. und 21. März 1873 im Liebig'schen Hörsaale. München 1873

 

(BSB)