Gutmann, Franz                                        (Nationalökonom)                 

* 16.3.1879 München                               +

V: Kaufmann

abs. 1898

 

(JB WG 1897/98)

 

 

Gutmann, Franz                                         Nationalökonom u. Politikwissenschaftler

* 16.3.1879 München                               + 6.7.1967 Milwaukee /Wisc.

verh.: 1910 Berta

4 Kinder

 

Studium an den Universitäten München, Straßburg und Paris; Schüler von Georg Friedrich Knapp. 1904 Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Straßburg. 1912 Habilitation an der Universität Tübingen mit einer Studie über das französische Geldwesen im Krieg 1970/71. Während des 1.Weltkrieges bayerischer Offizier, mehrere Auszeichnungen. 1918 Berufung an die Universität Tübingen als ao., 1921 als o. Professor an die Universität Jena. Ab 1929 lehrte er an der Universität Breslau, dann ab 1931 an der Universität Göttingen. 1935 wurde er zeitweise in Haft genommen und 1936 entlassen. 1939 emigrierte er in die USA und war dort 1939‑49 Professor an der Universität von North Carolina. Nach seiner Emeritierung 1949 lehrte er noch bis 1955 an der Marquette University, Milwaukee, Wisc.

 

W (u.a.):    

 

             Die soziale Gliederung von Bayern zur Zeit des Volksrechts, Straßburg 1906

 

             Das französische Geldwesen im Kriege, Straßburg 1913

 

             Grundsätzliches zum Reparationsplan, Jena 1921

 

             Das Rätesystem: Seine Verfechter und seine Probleme, München 1922

 

             Währungsideen und Währungsgestaltung in der Gegenwart, Jena, 1928

 

             Auslandskredite und Auslandsverschuldung, Berlin 1930

 

(DE 2, 440)

 

 

Franz Gutmann (* 16. März 1879 in München; † 6. Juli 1967 in Milwaukee, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler deutscher Herkunft.

 

Nach dem Abitur (1898) am Wilhelmsgymnasium München studierte Gutmann Rechtswissenschaften, Nationalökonomie und Geschichte an der Universität München und an der Universität Straßburg, wo er 1904 promoviert wurde. Anschließend besuchte er noch staatswissenschaftliche Vorlesungen in Paris, Berlin und Heidelberg. Nach Auslandsreisen und einer Tätigkeit als Privatassistent habilitierte er sich 1912 an der Universität Tübingen. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Offizier teil. Danach lehrte er in Tübingen als nichtbeamteter außerordentlicher Professor. 1921 wurde er ordentlicher Professor an der Universität Jena, 1929 wechselte er an die Universität Breslau und 1931 wurde er Professor für Versicherungswissenschaft an der Universität Göttingen.

 

Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde er 1935 vorläufig in den Ruhestand versetzt und 1936 entlassen. Gutmann emigrierte 1939 (er hatte vorher auf einer Reise die Möglichkeiten einer Anstellung als Hochschulprofessor geprüft) in die USA, 1941 verlor er die deutsche Staatsbürgerschaft, später wurde er US-amerikanischer Staatsbürger. Von 1939 bis zu seiner Pensionierung 1949 war Gutmann Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of North Carolina in Chapel Hill. Danach arbeitete er als Dozent in Milwaukee weiter, weil er kein ausreichendes Einkommen aus seiner Pension hatte, Wiedergutmachungszahlungen aus Deutschland erfolgten erst ab 1956. Vorher hatte seine über 65-jährige Frau in einem Kaufhaus arbeiten müssen. Gutmann kehrte nie nach Deutschland zurück.

 

W: (s.o.)

 

(Wikipedia)