Hollerbaum, Max (Offizier)
* 1850
München +
V: Kassadiener
abs.
1870
(JB WG 1969/70)
Maximilian
Hollerbaum wurde am 7. November 1850 geboren und trat nach dem Besuch der
jüdischen Volksschule von Wolfsheimer in das Wilhelmsgymnasium in München ein,
das er mit Note I im Jahre 1870 absolvierte.
Mit notariell
beglaubigter Erlaubnis der Eltern trat er sofort als Kriegs-Freiwilliger
(Regimentskadett) in das Bayerische Infanterie-Leib-Regiment ein, machte den
ganzen Feldzug 1879/71 mit und kehrte als Offiziersaspirant (Fähnrich) zurück.
Im Jahre 1872 besuchte er die Kriegsschule und wurde dann zum Lautnant, später
zum Oberleutnant im genannten Regiment befördert. Als solcher bekleidete er die
Stelle eines Bataillons-Adjutanten und dann die Stelle eines Adjutanten beim
Festungskommandanten General Sauer und Bellé di Bino in Ingolstadt. Im Jahre
1889 wurde er zum Hauptmann im 12. Infanterie-Regiment befördert und 1895 als
Hauptmann zur Disposition gestellt. Es wurde ihm nahe gelegt, daß er sofort zum
Major befördert werde, wenn er sich taufen ließe, was er als treuer Anhänger
des Judentums nicht tat.
Am 3. März 1911
wurde er als Major charakterisiert.
Bei Ausbruch des
Weltkrieges wurde er sofort Bahnhofskommandeur in Passau; bald wurde aber sein
Wunsch zur Verwendung an der Front erfüllt; als im Oktober 1914 die
Landsturm-Formationen zur Ausfüllung von Lücken ins Feld kamen, rückte er als
Kommandeur des Landsturm-Bataillons Passau II ins Elsaß, am 22. Juni 1915 wurde
er zum aktiven Major ernannt. Am 26. September 1915 starb Hollerbaum im
Lazarett Straßburg. Welch hohen Ansehens sich Major Hollerbaum erfreute, der
allein 19 Jahre dem Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment angehörte, davon
zeugen die an anderer Stelle veröffentlichten Nachrufe über diesen im Krieg und
Frieden bewährten Offizier.
(Unseren
gefallenen Kameraden – Gedenkbuch für die im Weltkrieg gefallenen Münchener
Juden. Herausgegeben von der Ortsgruppe München des Reichsbundes jüdischer
Frontsoldaten. München 1929, S. 70)
Hollerbaum,
Maximilian Offizier
* 1850 München +
25.9.1915 Straßburg
Trotz seiner
jüdischen Abstammung erlangte er das Offizierspatent und wurde Hauptmann und
Divisionskommandeur, 1911 trat er mit dem Titel Major in den Ruhestand, wurde
jedoch bei Kriegsausbruch 1914 zum Bahnhofskommandanten in Passau berufen und
diente ab November 1914 als Kommandeur des Landsturm- Inf.-Bat. Passau II an
der Front.
(Franz
Mader: Tausend Passauer. Neue Presse Verlags-GmbH, Passau 1995)