Kirschner, Max                                         (Arzt)

* 7.3.1886 München                                 +

V: Kantor u. Religionslehrer

abs. 1905

 

Bruder am WG: Fritz (1. 1899/00 - 4. 1902/03)

 

(JB WG)

 

 

1912 Promotion zum Dr. med. an der Universität München: Die Sterblichkeit und die Todesursachen der Juden in München von 1880 bis 1908. München: Heller 1913, 45 S.

 

(Resch, L. u. Buzas, L.: Verzeichnis der Doktoren und Dissertationen an der Universität Ingolstadt – Landshut – München 1472-1970, Bd. 2, München 1976)

 

 

Max Kirschner, geboren am 7.3.1886 in München. Eltern: Emanuel Kirschner, Religionslehrer und Oberkantor (* 15.2.1857 in Rokitnitz, Kr. Oppeln, + 28.9.1838 München), und Ida, geb. Bühler (* 22.1.1862 Bühl, + 4.6.1942 München). Max Kirschner emigrierte 1938 von Frankfurt aus über London in die USA. Tod 1875 in Kalifornien /USA.

 

(Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945. Bd. 1 München 2003, 700 f.; u.a.)

 

 

Tod am 16.8.1975 in Kalifornien.

 

(http://death-records.mooseroots.com/d/n/Max-Kirschner)

 

 

W:    

 

          Weinen hat seine Zeit und Lachen hat seine Zeit: Erinnerungen aus zwei Welten. Frankfurt a. M. 2004

 

(Max Kirschner ist ein deutscher Jude, geboren und aufgewachsen um die Jahrhundertwende in München; er dient »seinem Vaterland« als Sanitätsoffizier im Ersten Weltkrieg, wofür ihm das Eiserne Kreuz verliehen wird, das er mit Stolz trägt; arbeitet lange Jahre als Arzt in Frankfurt am Main – bis der Nationalsozialismus auch dieses Leben von Grund auf verändert: Dem Entzug der Approbation folgt der Transport ins Konzentrationslager Buchenwald, der Verlust allen Eigentums, aller sozialen Wurzeln. Kirschner flieht mit seiner Familie nach England, emigriert in die Vereinigten Staaten. Dort beginnt er, mit über 50 Jahren, noch einmal von vorn, studiert noch einmal, erhält die neue Staatsbürgerschaft, baut eine Praxis auf und lernt dort endlich wieder das Glück des Lebens kennen – mit seinen Kindern und vielen Enkeln.


Max Kirschner ist nie wieder nach Deutschland zurückgekommen, und seine Erinnerungen hat er in englischer Sprache geschrieben. Weinen hat seine Zeit und Lachen hat seine Zeit ist ein ergreifendes Dokument, ein einfacher, auf jede Ausschmückung verzichtender Blick auf eine Existenz, die eine jüdische, deutsche und amerikanische war, ein Bericht, der von der Kraft eines Mannes erzählt, der sich sein Leben nicht nehmen ließ.


Das Manuskript dieser Erinnerungen schenkte Fred Kirschner, Max Kirschners Sohn, nach einer erfolgreichen Behandlung dem Frankfurter Chirurgen Bernd Hontschik. Der vertraute es dem Jüdischen Verlag an.)