Löwenfeld, Walter                                    (Rechtsanwalt)

* 6.8.1889 München                                 +

V: Theodor, Rechtsanwalt u. Universitätsprofessor (abs. 1867, s.d.)

abs. 1908

 

Bruder am WG: Philipp, abs. 1906, s.d.

 

(JB WG)

 

 

Walter Löwenfeld; Rechtsanwalt in München. Laufzeit: 1919-1925. Signatur: Bayerisches Hauptstaatsarchiv, MJu 21329

 

(http://www.gda.bayern.de/findmittel/ead/index.php?fb=123)

 

 

"Von den jüdischen Intellektuellen, die in der Mehrzahl durch den Soldatenrat in die Münchner Revolutionsbewegung hineingeraten waren, standen die meisten in klarer Front gegen das räterepublikanische Abenteuer. Dadurch wurden sie allerdings nach der Ausrufung der Rätediktatur entweder in den Hintergrund gedrängt ‑ wie der Soldatenrat Dr. Fritz Stern, ein Münchner Jurist, oder der Nationalökonom Carl Landauer, ein ehrenamtlicher sozialdemokratischer Funktionär ‑ oder sie kamen in die Rolle offener Opposition. Zwei jüdische Rechtspraktikanten, Franz Gutmann und Walter Löwenfeld, machten sogar am Palmsonntag mit einigen wenigen Anhängern einen regelrechten Putschversuch, um die Räteregierung wieder zu stürzen und der rechtmäßigen Regierung Hoffmann, die München verlassen hatte, an der Isar von neuem zur Geltung zu verhelfen. Der Putsch mißlang nach einer kurzen Schießerei, und die beiden Anführer entkamen mit knapper Not nach Neu‑Ulm, wo Truppen der Regierung Hoffmann standen."

 

(Birnbaum, Immanuel: Juden in der Münchner Räterepublik; in: Lamm, Hans: Von Juden in München. München 1959, S.301 f.)

 

 

Tod am 1.10.1925 in München im Alter von 36 Jahren.

 

(Bayerische Israelitische Gemeindezeitung 06.11.1925)