Merzbacher, Siegfried                              (Chemiker)

* 21.8.1883 München                               +

V: Numismatiker (Eugen, abs. 1866, s.d.)

abs. 1902

 

(1901/02)

 

 

Siegfried Merzbacher, geboren am 21. Juni 1883 in München. Eltern: Dr. Eugen Merzbacher (abs. 1866, s.d.) und Rosa, geb. Jaffé. Verheiratet mit Lilli, geb. Wilmersdörffer; 2 Kinder. Tod am 3. April 1971 in Chapel Hill, Orange, NC /USA:

 

(https://www.geni.com/people/Siegfried-Merzbacher/6000000014945511539)

 

 

1908 Promotion zum Dr. phil. an der Universität München: Beiträge zur Kenntnis der Kondensationsreaktionen der Azide. München: Höfling 1909, 47 S. 

 

(Resch, L. u. Buzas, L.: Verzeichnis der Doktoren und Dissertationen an der Universität Ingolstadt – Landshut – München 1472-1970, Bd. 7, München 1977

 

 

Dr Siegfried Merzbacher was born on 21 June 1883 and studied at the Wilhelms-Gymnasium. He then studied chemistry under Wilstaetter and got a job with the Auer Society near Berlin. He married Lilli, a granddaughter of Max von Wilmersdoerffer (daughter of Theodor Wilmersdoerffer). The couple emigrated to Turkey - he got a job there with the Turkish Gas Mask Company in Ankara. Eugen is a professor for physics at Duke University in Chapel Hill, North Carolina. The daughter Dorothea is married to a teacher in England.

 

(http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20Bayern/OBERNDOERFFER-family.htm)

 

 

Dorothea (Brander) kommt am 14. April 1924 in Berlin zur Welt – damals heißt sie noch Dorothea Merzbacher. Sie wächst als jüdisches Mädchen im nationalsozialistischen Deutschland auf. Mit ihren Eltern und dem drei Jahre älteren Bruder Eugen lebt sie in Oranienburg, einer Kleinstadt nahe Berlin. Zwar gehen die Kinder in die Synagoge zum Religionsunterricht, doch die Familie praktiziert den jüdischen Glauben nicht und begeht zum Beispiel keine jüdischen Feiertage. Vater Siegfried Merzbacher ist Chemiker. Er arbeitet für die Auergesellschaft. Dort ist bekannt, dass er Jude ist. Deswegen wird er 1935, also zwei Jahre nach dem Machtantritt Hitlers, in die Türkei versetzt. Für die Familie ist das ein großes Glück: Die Merzbachers entkommen dem nationalsozialistischen Deutschland. In ihrer neuen Heimat müssen sie nicht wie so viele andere jüdische Familien im Exil bei Null anfangen. Es ist klar, dass für den Lebensunterhalt der Familie zumindest vorerst gesorgt sein wird. Ihr Ziel ist Ankara, die Hauptstadt der jungen türkischen Republik.

 

Dorothea ist elf Jahre alt, als sie und ihre Familie in den Zug steigen, der sie in die Türkei bringen soll. Sie reisen mit dem berühmten Orient-Express, der Westeuropa mit dem Nahen Osten verbindet. Für Dorothea ist damals alles ein großes Abenteuer. Im Oktober 1935 kommen die Merzbachers in der Türkei an. Dorotheas Vater baut in Ankara eine Chemiefabrik auf und leitet sie später.

 

Die Merzbachers sind nicht die einzigen deutschen Flüchtlinge in der Türkei. Sie treffen viele Familien, die vor den Nazis aus Deutschland geflohen sind. Mit einigen freundet sie sich an. 1940 wird der Familie die deutsche Reichsbürgerschaft aberkannt und das Vermögen, das noch auf deutschen Bankkonten liegt, wird beschlagnahmt…

 

(http://www.annefrank.de/mensch/dorothea-brander/biografie/)