Perles, Felix                                               (Rabbiner)

* 18.3.1874 München                               +

V: Rabbiner                          

abs. 1892

 

Bruder am WG: Max, abs. 1884, s.d.

 

(JB WG)

 

 

1895 Promotion zum Dr. phil. an der Universität München: Analekten zur Textkritik des Alten Testament. I. Abbreviaturen im vormasoretischen Bibeltext. München: Straub 1895, 35 S. 

 

(Resch, L. u. Buzas, L.: Verzeichnis der Doktoren und Dissertationen an der Universität Ingolstadt – Landshut – München 1472-1970, Bd. 7, München 1977)

 

 

Baruch Ascher Felix Perles (* 18. März 1874 in München; † 15. Oktober 1933 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Rabbiner, Gelehrter und Zionist in Königsberg (Preußen).

 

Felix Perles war einer von zwei Söhnen des Rabbiners Joseph Perles, der ihn in die Jüdische Religion einführte. Nach dem Abitur 1892 am Wilhelmsgymnasium München studierte er Orientalistik und Semitische Sprachen in München und am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau und nach dem Tod seines Vaters wieder in München. Nach der Promotion zum Dr. phil. 1895 führte er seine Studien an der Israelitisch-Theologischen Lehranstalt in Wien fort und nahm Verbindung mit Theodor Herzl auf. 1898 bestand er in Paris die Rabbinerprüfung, 1899 wurde er Lehrer und stellvertretender Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Königsberg. Perles wurde Honorarprofessor der Albertus-Universität und schrieb 426 Arbeiten über alle Bereiche der hebräischen und aramäischen Sprache und textkritische Untersuchungen zur Bibel. Obwohl Perles ein führender Zionist und namhafter Forscher war, lehnte er auswärtige Berufungen ab und blieb bis zu seinem Tode in Königsberg.

 

In der Glaubenseinstellung konservativ, war er gegenüber vorsichtigen Reformen aufgeschlossen. Er setzte sich u. a. dafür ein, die Wissenschaft des Judentums durch eigene Lehrstühle an den philosophischen Fakultäten der deutschen Universitäten vertreten zu lassen. Ein Teil seiner Arbeiten wandte sich an eine breite jüdische und christliche Öffentlichkeit.

 

Aus seiner Ehe mit Hedwig Behr hatte er vier Söhne.

 

W:

 

Analekten zur Textkritik des Alten Testaments, München 1895

 

Zur Althebräischen Strophik, Wien 1896

 

Notes Critiques sur le Texte de l'Ecclésiastique, Paris 1897

 

Was lehrt uns Harnack? Frankfurt am Main 1902

 

Zur Erklärung der Psalmen Salomos, Berlin 1902;

 

Gesammelte Aufsätze zur Sprach- und Sagenkunde von Max Grünbaum, 1901

 

Aufsätze und Rezensionen u. a. in Orientalistische Literaturzeitung, Die Welt, Ost und West

 

Bousset´s Religion des Judentums im neutestamentlichen Zeitalter kritisch untersucht. Peiser, Berlin 1903

 

(Wikipedia)