Perutz, Felix (Arzt)
* 27.2.1875 Heufeld +
V: Chemiker, München
abs. 1893
(JB WG)
1897
Promotion zum Dr. med. an der Universität München: Zur Histiogenese des primären Lungencarcinoms. München: Kastner & Lossen 1897, 60 S.
(Resch, L. u. Buzas, L.: Verzeichnis der Doktoren und Dissertationen an
der Universität Ingolstadt – Landshut – München 1472-1970, Bd. 2, München 1976)
Dr. med. Felix (Samson) Perutz,
Internist und Sanitätsrat, geboren am 27.2.1875 in Heufeld.
Eltern: Dr. chem. Otto Perutz, Chemiker, und Karolina, geb. Oberndorfer. Heirat
am 2.8.1902 in Reutlingen mit Helene, geb. Schöttler (* 25.3.1876 Stuttgart, +
10.12.1933 München); 3 Kinder.
Felix Perutz war Schüler des
Wilhelmsgymnasiums in München, 1893 legte er dort das Abitur ab. Anschließend
begann er ein Medizinstudium, am 19.7.1895 bestand er die ärztliche Vorprüfung
mit der Note „sehr gut“. Am 17.1.1896 starb seine Mutter. Seine Approbation
erhielt er 1898. Am I. Weltkrieg nahm er als landsturmpflichtiger Arzt teil, er
war u.a. in Frankreich eingesetzt. 1915 erhielt er das EK II, 1916 den kgl.
Militär Verdienst Orden mit Schwertern. Im März 1935 wurde ihm für seine
Verdienste das Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen.
Seine berufliche Laufbahn begann
er 1899 als Volontärarzt an dem städtischen Krankenhaus „Am Urban“ in Berlin,
1900/01 war er als Assistenzarzt am Städtischen Krankenhaus in Worms tätig,
anschließend ging er an die Heilanstalt für Nervenkranke „Haus Schönow“ in Berlin-Zehlendorf. 1902 kehrte er mit seiner
nicht jüdischen Ehefrau nach München zurück. 1906 bis 1909 war er Vorsitzender
der Vertragskommission des „Münchner Ärztevereins für freie Arztwahl“, dort
auch von 1924 bis 1933 Listenprüfer; auch langjähriger Beisitzer und
Schriftführer im „Ärztlichen Bezirksverein München-Stadt“. Seine Praxis
unterhielt er in der Sonnenstraße 12/II. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern
und war von 1921 bis 1924 Vorsitzender des „Bayerischen Landesverbandes gegen
den Alkoholismus“. Von 1924 bis 1931 betreute er ehrenamtlich als Hausarzt die
Zöglinge des Evangelischen Waisenhauses in der Kaulbachstraße. Die Ernennung
zum Sanitätsrat erfolgte im Jahr 1923. Er war Eigentümer des Wohnhauses
Königinstraße 66.
Er beging am 11.11.1937 Suizid.
(Biographisches
Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945. Bd. 2 München 2007, 248)