Rosenthal, Paul                                        (Antiquar)

* 25.6.1906 München

V: Antiquar

abs. 1925

 

Brüder am WG: Ernst, abs. 1925, s.d.

                               Fritz (1. 1917/18 - 6. 1921/22)    

 

(JB WG)

 

 

Paul Rosenthal, geboren am 25.6.1906 in München. Eltern: Nathan Norbert Rosenthal, Antiquar (* 1.3.1874 München, + 25.6.1944 Theresienstadt), und Johanna, geb. Kronheimer (* 20.4.1883 München, + 20.2.1941 München).

 

Bruder Ernst konnte am 31.5.1939 nach London emigrieren. Seine Eltern hatten zwar eine Einreisegenehmigung zum 1.1.1939 nach Den Haag. Sie konnten jedoch nicht emigrieren, weil das „Arisierungsverfahren“ verschleppt wurde und den Rosenthals die zur Auswanderung erforderlichen Mittel nicht zur Verfügung standen. Am 3.7.1942 wurde sein Vater nach Theresienstadt deportiert und dort am 25.6.1944 ermordet.

 

Paul Rosenthal, gelang es mit seinem Bruder Fritz und dessen Gattin Hilde 1937 nach Holland zu emigrieren. Sie eröffneten in Den Haag ein neues Antiquariat. Unter dem Namen „Ludwig Rosenthal“ wurden erste Kataloge veröffentlicht. Nach dem Einmarsch der Deutschen übersiedelte er nach Hilversum und tauchte wie sein Bruder Fritz unter, als die Deportationen begannen. Während Fritz in der Illegalität überlebte, wurde Paul Rosenthal gemeinsam mit seiner Verlobten Eva Gumbert denunziert, verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo er 1944 ermordet wurde.

 

(Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945. Bd. 2 München 2007, 355, 358 f.)